neue musik leben

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Transkript

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00:00:00: Musik

Sprecher: Mein Name ist Irene Kurka und ich heiße dich auf meinem Podcast neue Musik leben ganz herzlich willkommen.

Sprecher: Ich habe klassischen Gesang studiert und singe sehr viel zeitgenössische Musik.

Sprecher: Weitere Informationen über mich findest du auf www.emiko.de.

Sprecher: In der letzten Folge habe ich über die sogenannten extended vocal Techniken gesprochen.

Sprecher: Heute möchte ich euch noch ein Erlebnis zur Stimme erzählen ein ganz persönliches Erlebnis.

Sprecher: Ich hatte kürzlich das Vergnügen für ein szenisches Projekt über die Vorbereitung Komponistin Francesca Caccini mich mit der wunderbaren Sängerin Kollegin und Freundin Maria Jonas vorzubereiten.

Sprecher: Maria jonas ist eine Expertin für Mittelalter und auch Frühbarock.

Sprecher: Und um diese vielen schnellen cool Radtouren um Tonwiederholungen im Frühbarock zu meistern hat sie mir die sogenannte.

Sprecher: Spatula Technik die sie selber von MOTORRAD figueiras gelernt hatte gezeigt.

Sprecher: Mit dieser Technik gelingt es mir nun sehr schnelle Ton Abfolgen singen zu können aber sie sind denn noch auf dem Körper.

Sprecher: Zur gleichen Zeit habe ich eine Uraufführung von Walter Zimmermann einstudiert dieses Stück heißt das arabische Alphabet und der Text ist von Joachim Sartorius.

Sprecher: Dieses Stück hat auch sehr viele schnelle Koloraturen tonwiederholung hat natürlich so leicht exotisch arabischen Anklang und ich wusste erst nicht wie ich das so schnell singen soll.

Sprecher: Ich habe Walter gefragt und Walter hat ganz spontan geantwortet sing es so wie du Caccini singst.

Sprecher: Ja dann habe ich tatsächlich diese lieber tut particula Technik auf das Stück von Walter übertragen.

Sprecher: Und es hat richtig gut funktioniert und wir hatten Ende Februar eine richtig gute Aufführung in Köln.

Sprecher: An dieser Stelle vielen Dank weiter für diesen tollen Tipp.

Sprecher: Ja und so stelle ich immer wieder fest wie die verschiedenen Musikstile zusammenhängen und wenn ich da eine Technik gelernt habe ist sie vielleicht auch woanders einsetzen kann.

Sprecher: Ja es ist alles eine Erweiterung meiner Möglichkeiten in diesem Fall meiner stimmlichen Möglichkeiten.

Sprecher: Und ich empfehle für alle Gesangstechnik und Diele dass du sie auf dem Körper singst denn da ist der Kehlkopf er etwas tiefgestellt und das ist gesund und du kannst lange singen.

Sprecher: Das ist auch für die Barockmusik sehr wichtig.

Sprecher: Denn ich habe mal mit einer Kollegin gesprochen sie war damals ja so knapp über 40 wie ich finde eine hervorragende wunderbare Sängerin.

Sprecher: Und sie sagte zu mir Irene es kann sein dass ich in 10 Jahren aufhören muss.

Sprecher: Ich war sehr verwirrt und fragte sie wieso soll deine Karriere zu Ende sein wenn du 50 bist.

Sprecher: Na sagte sie ja schau dich doch um unter Barockmusik wer von den Sängerinnen singt wirklich lange und wer singt auch gut.

Sprecher: Sie sagte eben dass es daran liegt weil viele dieser Sängerin gerade diese Koloraturen nicht auf dem Körper singen und das strengt die Kehle an.

Sprecher: Und es kann sein dass das zu einem früheren Ende der Karriere führen kann.

Sprecher: Sie sagte zu mir auch die Sängerin die wirklich auf dem Körper sing und das tun Sängerin die klassisch singen die er auch Operngesang singen die singen auf dem Körper und die können natürlich viel viel länger singen.

Sprecher: Ich glaube der Schlüssel liegt natürlich alle Techniken so gut es geht auf dem Körper zu singen.

Sprecher: Denn dann können wir lange lange lange singen und auch älter werden.

Sprecher: Nun zu dem heutigen Thema ich denke sehr viel darüber nach was der Kontext macht wo neue Musik Techniken vorkommen.

Sprecher: Kürzlich war ich eingeladen den König der Löwen in Hamburg zu sehen ein Musical ja.

Sprecher: Dass mir in Erinnerung bleibt vor allem weil es ganz ganz liebevolle Kostüme und ein Bühnenbild gab und gerade die Tiere waren wirklich außerordentlich künstlerisch gestaltet.

Sprecher: Es gab aber noch einen Charakter der mir aufgefallen ist und zwar der Charakter der Rafiki.

Sprecher: Avicii ist eine mollige Dame.

Sprecher: Sie ist zu die hat die Schamanen die weise alte in dem Stück sie führt durch das Stück und an den entscheidenden Stellen gibt sie dem Hauptcharakter Impulse.

Sprecher: Damit er das vermeintlich richtige tot.

Sprecher: Rafiki singt zum Teil so wie ich es in ein Musical erwarte sie sind zum Teil so das ja das ist dem Bild von der afrikanischen Musik entspricht.

Sprecher: Aber es gab auch sehr interessante Dialog stellen wo sie lachte wo sie kreischte wo sie knackte.

Sprecher: Und wirklich eine ganze Palette ja an den Techniken zeigte.

Sprecher: Die wir auch in der Neuen Musik verwenden und auch mein Freund schaute mich in diesem Moment an und sagte Irene die macht ja genau das gleiche wie du.

Sprecher: Und das war der Gedanke den ich auch hatte.

Sprecher: Allerdings in diesem Kontext die Frau in ihrem schönen Kostüm die Frau in der Rolle der Weisen alten etwas humorvoll.

Sprecher: Machte all diese neuen Musik Techniken und das Publikum liebt diese Frau es war natürlich auch bis zum gewissen Grad lustig und die Frau war der Star der Show.

Sprecher: Aber eben auch aufgrund dieser Techniken wo sie weit über das normale singen hinausgegangen ist.

Sprecher: Und da habe ich mich natürlich gefragt.

Sprecher: Warum haben in diesem musical die Zuhörer keine Berührungsängste und womöglich in einem Jahr Nummer 1 neue Musik Konzert.

Sprecher: Hätten sie Probleme ich komme dann auch immer wieder darauf zurück.

Sprecher: Dass die neue Musik in Verbindung mit Bild leichter funktioniert.

Sprecher: Also ihr wisst ja auch es gibt neue Musik oder ja vielleicht in an? Schräge Klänge in Filmen die gerade Sie besonders spannend sind.

Sprecher: Und ja da erhöhtes einfach nur die Spannung und kein Zuhörer sagt oh das klingt aber jetzt schräg.

Sprecher: Auch das lässt mich nachdenken was ist diese Verbindung von Bild und Musik.

Sprecher: Und ich teile diese Gedanken mit euch weil ich es mir so sehr wünsche.

Sprecher: Dass wir weiter die Berührungsangst von Neuer Musik abbauen können.

Sprecher: Ich finde die Musik die wir machen ist so spannend wunderbar und vielfältig und ich wünsche mir sehr dass wir sie noch mehr Menschen zugänglich machen können.

Sprecher: Ein weiteres Erlebnis das schon ein paar Jahre zurück liegt aber mich bis heute geprägt hat war der Don Giovanni in der Kölner Oper.

Sprecher: Ich hatte das Glück.

Sprecher: Dass der eigentliche Don Giovanni nicht singen konnte und man quasi letzte Minute den dänischen Bariton Boscos eingeflogen hat.

Sprecher: Und diese Aufführung werde ich nie vergessen.

Sprecher: Denn dieser Mann hatte so ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten und das habe ich vor allem dann in den Rezitativen gehört er hat dort auch geraucht.

Sprecher: Es war mal vielleicht ein bisschen heiser ein bisschen erotisch also er hat so viele Farben Möglichkeiten Techniken in diese Rezitative gebracht also das waren.

Sprecher: Mit die lebendigsten Rezitative die ich je gehört habe.

Sprecher: Aber natürlich ist mir auch aufgefallen dass diese Techniken oder die Art wie es gesungen hat.

Sprecher: Den Möglichkeiten die wir ganz bewusst in der Neuen Musik verwenden sehr sehr sehr ähnlich sind.

Sprecher: Und ja ich habe ihn auch dieses Jahr als Woyzeck in Düsseldorf führen dürfen und auch das war absolut großartig mit welchem Ausdruck dieser Mann diese Rolle gesungen hat.

Sprecher: Es gibt übrigens auch ein interessantes Stück von Mozart das heißt die alte.

Sprecher: Und er hat eine besondere Anweisung über das Stück geschrieben nämlich durch die Nase singen.

Sprecher: Und die von euch die das Stück hin oder schon gehört oder selber gesungen haben wissen eben auch ja.

Sprecher: Ich verlasse hier den sogenannten schönen Gesang und finde eine Farbe die ja den Charakter.

Sprecher: Einer gealterten Frau wiedergeben also das ist eben etwas nasal oder vielleicht ein bisschen Crash sich Klink.

Sprecher: Und das finde ich sehr interessant dass so etwas was wir vielleicht auch eine Neue musik technik nennen können bei Mozart vorkommt.

Sprecher: Und letztendlich stelle ich dann fest.

Sprecher: Dass all dies Jahr Möglichkeiten sind einen text ja wirklich emotional.

Sprecher: Zu einem besonders guten Ausdruck zu bringen dass ich einfach alle Möglichkeiten und die ganze Palette nutze.

Sprecher: Und ich frage mich dann ist ein richtig richtig guter Sänger.

Sprecher: Die geniale Verbindung von theatralischen emotionalen und stimmlichen Möglichkeiten.

Sprecher: Mit dieser Frage möchte ich mich heute von Dir verabschieden und ich danke dir dass du bei mir eingeschaltet hast.

Sprecher: Ich hoffe es hat dir gefallen und dich inspiriert und ich freue mich auch sehr wenn du dir etwas Zeit nehmen kannst mir und diesem Podcast eine gute Bewertung auf iTunes zu geben.

Sprecher: Ich danke dir.

Sprecher: Alles Gute für dich liebe deine Musik lebe dein Leben und bis zum nächsten Mal deine Irene.

00:12:44: Musik

Über diesen Podcast

Zeitgenössische Musik ist stets aktuell und facettenreich. Als innovativer Bestandteil der Musikwelt nimmt neue Musik einen wichtigen Platz ein. Die Sopranistin Irene Kurka gibt in diesem Podcast ihre über Jahre gewonnene Expertise weiter. Sie erklärt, wie die verschiedenen neuen Spieltechniken, Musikstile und Kompositionstechniken zusammenhängen und funktionieren und welche großartigen Möglichkeiten sie bieten. Irene Kurka zeigt anhand von Analysen, Tipps und Interviews mit erfolgreichen und interessanten Persönlichkeiten aus dem Bereich der zeitgenössischen Musik, wie du als KünstlerIn in der neuen Musik authentisch und erfolgreich sein kannst. Dieser Podcast soll dazu beitragen, die zeitgenössische Musik bekannter zu machen.
Dieser Podcast erscheint alle 14 Tage am Dienstag. Mittlerweile sind 3 Bücher zum Podcast bei ARE erschienen.

Deep Dive Folgen mit Moritz Eggert, Silke Aichhorn, Holger Falk u.a. auf Patreon:

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Mit freundlicher Unterstützung der „neuen musikzeitung“, dem Kooperationspartner von „neue musik leben“.
www.nmz.de

Intro und Outro: Improvisationen von Irene Kurka, Frederike Möller, Marko Kassl, Burkart Zeller
Cover: Carina Brinkmann, Foto: Tanja de Maan

von und mit Irene Kurka

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